Die Brennnessel (Urtica) zählt zu den bekanntesten heimischen Wildkräutern – und das völlig zurecht. Obwohl sie oft als „Unkraut“ verschrien ist, steckt sie voller wertvoller Inhaltsstoffe und lässt sich vielseitig verwenden. Ob getrocknet, frisch, als Tee, Extrakt oder sogar als natürlicher Dünger – Brennnesselblätter sind ein wahres Superfood direkt aus der Natur. In diesem Beitrag erfährst du alles über die Wirkung, Anwendung und Ernte dieser faszinierenden Pflanze.
Inhaltsverzeichnis
Wofür sind Brennnesselblätter gut?
Brennnesselblätter enthalten zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin C, Eisen, Magnesium und Kalzium. Sie wirken:
- Entzündungshemmend
- Harntreibend
- Blutreinigend
- Stoffwechselanregend
Die Inhaltsstoffe machen die Brennnessel zu einem beliebten Naturheilmittel bei Rheuma, Harnwegsbeschwerden, Haarausfall und zur Entschlackung. In der Naturheilkunde werden sowohl die Blätter als auch die Samen und Wurzeln verwendet.
Brennnesselblätter verwenden – unsere Top 5 Tipps
Brennnesselblatt-Extrakt selbst herstellen
Ein Extrakt aus frischen Brennnesselblättern lässt sich ganz einfach ansetzen. Dazu die gewaschenen Blätter in ein Glas geben, mit Alkohol (z. B. 40 %igen Korn oder Wodka) übergießen und zwei Wochen an einem dunklen Ort ziehen lassen. Danach abseihen – fertig ist dein natürliches Brennnesselextrakt zur inneren oder äußeren Anwendung.
Brennnesselblätter Tee – selber Blätter trocknen
Für einen wohltuenden Tee die Blätter am besten selbst sammeln und an einem schattigen Ort trocknen. Sobald sie knistern, luftdicht lagern. Der Tee wirkt entschlackend, harntreibend und unterstützt die Nierenfunktion. Ideal als Kur im Frühjahr oder bei Harnwegsproblemen.

Brennnesselblätter zum Essen – Tipp: im Ofen frittieren
Wer glaubt, Brennnessel sei nur ein Heilkraut, irrt. Sie ist auch eine Delikatesse! Junge Blätter schmecken leicht nussig. Einfach auf ein Backblech geben, mit etwas Öl beträufeln und bei 150 °C im Ofen knusprig backen – wie gesunde Chips mit Superfood-Power.
Brennnesselblatt – Sud für die Haare
Ein Sud aus Brennnesselblättern hilft gegen fettige Kopfhaut und Haarausfall. Dazu 2 Handvoll frische oder getrocknete Blätter mit 1 Liter Wasser 15 Minuten köcheln lassen. Nach dem Abkühlen über die Haare gießen – nicht auswaschen. Die Durchblutung wird angeregt, die Haarwurzeln gestärkt.
Brennnesselblätter als Dünger
Auch im Garten macht die Brennnessel eine gute Figur. Ein Brennnesselsud ist ein beliebter Biodünger. Einfach Blätter mit Wasser in ein Fass geben, 10–14 Tage gären lassen – fertig ist die nährstoffreiche Jauche. Ideal für Tomaten, Gurken & Co.
Brennnesselblätter Wirkung als Tee, Extrakt und äußerlich
Die Wirkstoffe in den Blättern, wie Flavonoide, Kieselsäure und Histamin, wirken innerlich anregend auf den Stoffwechsel und harntreibend. Äußerlich hilft ein Umschlag mit Brennnesseltee bei Hautproblemen oder entzündeten Gelenken. Das Extrakt kann bei müden Beinen oder zur Hautpflege genutzt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten sind erstaunlich vielfältig.
Brennnesselblätter anfassen – Wildkräuter sammeln so geht’s
Brennnesselblätter ernten mit den Händen für erstklassige Rohkostqualität
Mit etwas Übung kannst du Brennnesselblätter auch ohne Handschuhe ernten: Einfach von unten nach oben streichen und dabei die Brennhaare glattdrücken. So lassen sich die jungen Blätter direkt roh verwenden – ideal für Smoothies, Salate oder Pestos. Achte dabei auf saubere, unbelastete Sammelstellen fern von Straßen.
Brennnesselblätter ganz pflücken – das musst du beachten
Wichtig ist, immer nur einen Teil der Pflanze zu pflücken, damit sie nachwachsen kann. Nur junge Triebe und obere Blattpaare verwenden – sie sind besonders zart und nährstoffreich. Achte auf ein sauberes Schnittwerkzeug und verwende die Blätter am besten frisch oder trockne sie sofort.
Brennnesselblätter bei Rheuma und Gelenkschmerzen innerlich einsetzen
Brennnesselblätter getrocknet in Kapseln selber machen
Wer Brennnessel regelmäßig einnehmen möchte, kann sich eigene Kapseln herstellen. Getrocknete Blätter fein mahlen und in leere vegane Kapseln füllen – ideal zur täglichen Einnahme bei Rheuma oder Entzündungen. Alternativ lässt sich das Pulver auch direkt in Joghurt oder Smoothies rühren.
Brennnesselblätter oder Brennnesselsamen essen – Tipp als Superfood für Smoothies
Neben den Blättern sind auch die Samen wahre Powerpakete. Sie enthalten viel Eiweiß, Omega-3-Fettsäuren und Mineralstoffe. Frisch oder getrocknet schmecken sie leicht nussig – perfekt über Müsli, im Smoothie oder auf Salat. Die Samen gelten als natürlicher Energiekick.

Urtica dioica, Urtica urens, Urticae folium – wo liegt der Unterschied
In Europa sind zwei Hauptarten verbreitet:
- Urtica dioica: Die große Brennnessel – mehrjährig, mit kräftigen Blättern, ideal für Tee und Extrakte.
- Urtica urens: Die kleine Brennnessel – einjährig, intensiver im Geschmack, perfekt für die Küche.
- Urticae folium: Bezeichnet die getrockneten Blätter in der Pflanzenheilkunde.
Beide Arten sind essbar und heilkräftig. In der Apotheke oder im Reformhaus findest du meist „Urticae folium“ – standardisiert und geprüft.
Fazit: Das Superkraut die Brennnessel und ihre Inhaltsstoffe
Die Brennnessel ist mehr als nur ein wildes Kraut. Sie liefert Vitalstoffe, ist in Küche und Heilkunde einsetzbar und sogar im Garten nützlich. Ob als Tee, Extrakt, Nahrungsergänzung oder Haarpflege – sie ist ein Allroundtalent, das direkt vor unserer Haustür wächst. Wer die Pflanze zu nutzen weiß, holt sich ein echtes Naturkraftpaket ins Haus.
Häufig gestellte Fragen zu Brennnesselblättern und deren Verwendung:
Für was ist die Brennnessel alles gut?
Die Brennnessel hilft bei Entzündungen, Rheuma, Harnwegsproblemen, Haarausfall und Müdigkeit. Sie regt die Verdauung an, entschlackt und liefert viele Vitalstoffe.
Ist Brennnesseltee gut für die Harnwege?
Ja, durch seine harntreibende Wirkung unterstützt Brennnesseltee die Nierenfunktion und hilft bei Blasenentzündungen. Er spült sanft durch und wirkt entzündungshemmend.
Ist es gesund, jeden Tag Brennnesseltee zu trinken?
In Maßen ja – 1–2 Tassen täglich sind unbedenklich und können langfristig positiv auf den Körper wirken. Bei chronischen Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme bitte Rücksprache mit einem Arzt halten.
Welche Brennnesseln kann man essen?
Beide heimischen Arten – Urtica dioica und Urtica urens – sind essbar. Am besten eignen sich junge Blätter und Triebe im Frühjahr oder Frühsommer. Achte stets auf saubere Sammelstellen.